1. Apotheken
Apotheken haben ausgezeichnete Chancen, sich im zukünftigen Mark zu bewähren, allerdings beinhalten diese Chancen auch grosse Risiken.
Chancen:
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Die personifizierte Pharmazie und Medizin machen enormen Fortschritt. Die Beurteilung der zu benutzenden Medikamente wird immer mehr von vorgängig durchgeführten Prüfungen und Abklärungen abhängig. Hier gilt es für Apotheken, sich vorzubereiten, die wissenschaftlichen Kenntnissen zu aktualisieren, Methoden zu studieren und Verbindungen zu anderen Institutionen zu schaffen.
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Die demografische Altersstruktur bedingt, dass immer mehr ältere Patienten immer mehr Medikamente benötigen. Da geht oft der Überblick verloren. Apotheken haben sich dieser situation anzupassen und Methoden zu entwickeln die eine sichere Medikamenteneinnahme garantieren. Besonders wenn Patienten zu Hause versorgt werden, sind entsprechende Abmachungen zu treffen.
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Die immer potentere und spezifischeren Medikamente brauchen eine immer genauere Überwachung, aber auch Erklärungen und Begleitung.
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Der Mangel an Hausärzten bedeutet eine Aufgabenerweiterung für die öffentliche Apotheken. Allerdings müssen sich die Apotheken auch die Kompetenz und das Vertrauen erarbeiten
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Die Skepsis zur Medizin und das zurück zu einfachen Therapien. Auch hier kann die Apotheke Patienten begleiten, zu beraten und bei Notwendigkeit einzugreifen
Risiken:
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Zu hohe Erwartungen: Änderungen des Geschäftsmodells brauchen immer Zeit. Auch kann sich das Umfeld anders entwickeln als vorgesehen. Aber eventuelle Flops dienen der Erfahrung
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Finanzielle Überforderung: Alles aufs Mal zu realisieren bedeuten grosse finanzielles Engagement. Es ist oft besser Schritt für Schritt vorwärts zu gehen, so können Risiken besser abgeschätzt werden.
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Mangelnde Unterstützung: Grosse Projekte brauchen immer die Unterstützung des ganzen Teams. Motivation kann nicht befohlen werden, sondern muss vorgelebt werden.
Zusammenfassung:
Falls die Apotheken sich den neuen Anforderungen stellt, die stark wissenschaftlich geprägt sind, aber auch den Bezug zum Patienten findet, dann hat diese Apotheke keine Probleme mit der Zukunft zu befürchten. Es braucht aber Mut und Engagement.
2. Drogerien
Drogerien haben oft Probleme sich selber zu definieren. In ländlichen Gebieten finden sie ihre Bestimmung und ihre Nische als Lieferanten von ausgewählten Lebensmitteln, leichteren Arzneimitteln und vor allem als Spezialisten aller Sonderprodukten, sei es für die Gesundheit, das Haus, den Garten und für die Landwirtschaft. In der Stadt befinden sich die Drogerien im Clinch zwischen Apotheken, Grosshändlern, Haus- und Hobbymärkten, Lebensmittelläden und anderen Detaillisten.
Die geeignete Nische zu finden ist schwierig. Allerdings ermöglicht die Freigabe sehr vieler Medikamente in den Freiverkauf, hier eine Beratungskapazität aufzubauen.
Mögliche Nischen sind:
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Alternative Medizin
Seriöse alternative Medizin beinhalten grundlegende Kenntnisse in Psychologie und Physiologie. Ohne das kann dies schnell in die Scharlatanerie abrutschen. Das Kennen der Grenzen der alternativen Medizin sind unabdingbar. -
Phytotherapie
Die Phytotherapie – die Behandlung mit rein pflanzlichen Produkten – wird oft belächelt, hat aber ein enormes Potential. Pflanzen waren der Ursprung der meisten Medikamente, sie enthalten neue noch nicht erforschte Wirkstoffe und/oder bieten Wirkstoffkombinationen an, die verstärkend oder ausgleichend wirken können. Der Einsatz von Phytopharmaka brauch auch Beratung und das kann ein Fachgeschäft mit ausgebildeten Mitarbeitern bieten. -
Technische Produkte
Da die Haftung für den Verkauf technischer Produkte beim Händler liegt, verzichten immer mehr Geschäfte auf den Verkauf von Chemikalien. Es braucht hier eine genaue Abklärung des Bedarfs und eine Abschätzung des Risikos. -
Kosmetika
Kosmetik-Firmen erwarten bei der Depoterteilung oft unerreichbare Ziele. Deshalb lohnen sich Verträge nur bei sehr guten Standorten. Es gibt aber auch diverse Firmen, die ihre Kosmetika als Eigenmarken anbieten – diese habe eine gute Chance. Die Herstellung eigener Produkte scheitert meistens an den bestehenden Hygienevorschriften.
Risiken
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Standort und Nische
Gerade für Drogerien ist der Standort von essentieller Bedeutung, denn Drogerien leben grossenteils von Laufkundschaft. Aber auch der beste Standort kann bei einer falschen Sortimentsauswahl kein Erfolg garantieren. -
Bekanntheit und Einsatz
Ohne Akzeptanz der Drogistin/des Drogisten an seinem Standort, sei es im Quartier oder im Dorf und Einsatz in den lokalen Vereinen hat eine Drogerie einen schweren Stand.
Drogistn/Drogist zu sein ist also meh als "nur" ein Geschäft führen.
Zusammenfassung
Drogerien sind Geschäfte, die auf der Persönlichkeit ihres Inhabers/Leiters aufbauen und nur so bestehen können. Die Leiter und das Drogeriepersonal hat sich am Standort bekannt zu machen, sollte in den lokalen Vereinen und Organisationen präsent sein - dann hat die Drogerie eine gute Chance, sich zu behaupten.
3. KMU
Kleine und mittlere Unternehmungen sind das Rückgrat der schweizerischen Wirtschaft. Sie beschäftigen mehr Personal und erwirtschaften ein grösseres Kapital als die grossen Unternehmen. Auch selbständige Apotheken und Drogerien gehören zu den KMU's. Im folgenden werden nur die KMU's betrachtet, die pharmazeutische Dienstleistungen erbringen. Häufig sind es Innovationen, die zu einer Gründung führen. Man muss aber bedenken, dass viele neue KMU's nicht überlebensfähig sind, sei es aus finanziellen, personellen oder strukturtechnischen Gründen.
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Gründung
Die Gründung eines Startup-Unternehmens bedeutet immer einen Kraftakt. Zuerst muss eine Idee oder ein Produkt vorhanden sien, was vermarktetet werden kann. Die Gründung muss immer im festen Glauben erfolgen, dass das Erzeugnis Chancen hat, dann müssen die Gründer auf eine längere Durststrecke einrichten. Für die Abklärung einer Marktchance helfen spezialisierte Firmen und Banken. Die Entscheidung, welche Form die neue Firma hat, kann nur vor Ort entschieden werden - die bestehenden Geschäftsformen sind zu unterschiedlich.
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Bestehende KMU's
Funktioniert eine Idee, zahlt sich der Einsatz aus, so sind Nachahmer nicht weit. Es bestehen drei Möglichkeiten:
erstens, noch grösserer Einsatz um eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen
zweitens, die Unterstützung einer grösseren Firma holen, zu fusionieren oder darin unterzugehen oder
drittens, sich mit einem kleinen aber feinen Marktanteil zufrieden zu geben.
Zusammenfassung
KMU's sind in der Regel Patron-geführte Firmen. Sie sind dazu bestimmt, zu florieren, zu dominierten oder als Ideenlieferanten für grössere Firmen zu dienen und gegebenenfalls darin unterzugehen oder frühere oder später liquidiert zu werden. Besetzen KMU's Nischen, die spezialisiertes Wissen benötigen, so haben sie aber durchaus grosses Potential sich zu entwickeln und marktbeherrschend zu werden.