Malariabekämpfung in Afrika
Malaria ist eine Geissel Afrikas, 90% der Malariafälle treten in Afrika auf. Die WHO schätzt, dass weltweit jährlich eine Million Menschen an Malaria sterben, die Hälfte davon sind Kinder, dies, obwohl wirksame Medikamente zur Verfügung stehen.
Problem war lange, dass die Diagnose einer Malaria schwierig war und dass alle fiebrigen Patienten Malariamedikamente schluckten, was die Resistenzbildung der Malariaerreger massiv förderte. Seit jedoch ein einfacher Test vorhanden ist, der mit einem Bluttropfen ein sicheres Resultat einer Infektion liefert, hat sich vor allem in ärmeren Ländern die Malaria-Behandlung total verändert. So muss vor Beginn jeder Behandlung ein Bluttest durchgeführt werden, wodurch die Verwendung der Malariamittel sich stark verringert hat. Bei der Kinderbehandlung haben sich inzwischen unerwartete und ungewollte Effekte ergeben:
wie erwartet sanken die Verschreibungen von Malariamitteln, aber die Abgabe von Antibiotika erhöhte sich massiv, obwohl nur ca 20% der fiebrigen Kinder ein Antibiotikum benötigt hätten.
30% der negativ getesteten Kinder erhielten dennoch Malariamedikamente. Dies im Sinne einer Vorbeugung, was aber so eine falsche Annahme ist.
20% der positiv getesteten Kinder erhielten kein Malariamittel mit der Begründung, diese müssten für schwerere Fälle gespart werden. Der Vorrat an Medikamenten war aber genügend.
Die Auswertung der Resultate ergab, dass die Mitarbeiter der Gesundheitsstationen besser ausgebildetb werden müssen. Es ist sicher schwierig, einer Mutter, die für ihr fiebriges Kind oft einen langen Weg zurücklegte, zu erklären, dass ein eifaches fiebersenkendes Medikament genügen würde. Da wird lieber ein "potentes" Antibiotikum abgegeben, obwoh nicht angebracht.
Gefordert wird eine verbesserte Ausbildung des "Health Worker", damit Fieberformen unterschieden werden können, Gefahren der Resistenzbildung durch unvernünftigen Antibiotikagebrauch bewusst werden und falsche Sparübungen vermieden werden.
Im Science Artikel von Leslie Roberts (Vol. 357) wird die momentane Situation in Afrike beschrieben. Allerdings kann dies nicht als afrikanisches Problem abgetan werden, sondern auch bei uns wird der Arzt von Patienten gedrängt, unvernünftigerweise Antibiotika einzusetzen. Andere Patienten beziehen ihre Medikamente, nehmen sie aber nicht ein, um sie für ein andrese Mal aufzuheben. Bei uns sollten die Ärzte, Apotheker und Pflegende der Situationen bewusst sein, es sind sehr häufig die Patienten selber, die unvernünftig handeln.